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DVPB Herbsttagung 2024

Dass an die Politische Bildung immer wieder Erwartungen gestellt wurden, als Feuerwehr gegen radikale und extremistische politische Entwicklungen vorzugehen, hat ihr fachliches Selbstverständnis zunächst maßgeblich mit geprägt. So stand etwa die Gründung der Bundeszentrale für politische Bildung 1952 unter dem Vorzeichen eines „erzieherischen Verfassungsschutzes“. Und auch die flächendeckende Einführung des politischen Unterrichts in Gymnasien mit der Saarbrücker Rahmenvereinbarung (1960) ist maßgeblich durch Hakenkreuzschmierereien Ende der 1950er-Jahre angestoßen worden. Seither hat sich die politische Bildung in vielen kontroversen Debatten und diskursiv entwickelten Leitbildern, mit eigenen Lehrstühlen und einer reichen Publikationslandschaft zunehmend professionalisiert.

In den vergangenen Jahren sind die Begrifflichkeiten der 1950er-Jahre aber wieder in die politischen zurückgekehrt. Dazu gehören Ideen fur ein (wehrhaftes) Demokratiefördergesetz auf Bundes- und Landesebene wie auch die Forderung an die Politische Bildung, sich zu der in den 1950er-Jahren im Zuge von zwei Parteiverbotsverfahren vom Bundesverfassungsgericht definierten „freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ zu bekennen und dieses Bekenntnis auch schriftlich gegenüber Fördergebern zu bestätigen.

Als größter Dachverband der Politischen Bildung in Deutschland sieht sich die Deutsche Vereinigung für Politische Bildung (DVPB) verpflichtet, diese Entwicklungen kritisch zu begleiten und den Diskurs dazu anzuregen.

Alle Informationen sowie das Anmeldeportal finden Sie hier: https://akademie-hofgeismar.de/veranstaltung/dvpb-politische-bildung-autoritaere-versuchungen/


Das Programm der Herbsttagung

Donnerstag, 21. November

16.00 Uhr
Begrüßung und Eröffnung

Die verrechtlichte Profession – Politische Bildung zwischen Verfassungsauftrag und Pädagogik?
Michael May im Gespräch mit Martina Tschirner

Demokratiebildung und Lehrerprofessionalität: Haltung als Leitidee und Herausforderung
Susann Gessner
Philipp Klingler
Maria Schneider

18.30 Uhr
Abendessen im Anschluss Informelles Beisammensein

Freitag, 22. November 2024

Ab 7.30 Uhr
Frühstück

9.00 Uhr
Forschungsprojekt PRÄViS: Passung außerschulischer Angebote der Radikalisierungsprävention mit den Bedarfen der Unterstützung in Schulen
Gudrun Heinrich
Alexandra Gericke
Nils Zenker

10.00 Uhr
Gefährdete Demokratie?
moderiert durch Andrea Szukala

Demokratie ohne arbeitenden demos? Kritische Demokratiebildung gegen autoritäre Versuchungen
Sascha Regier

Von der Reaktion zur Kuration: Politische Bildung unter polarisierten Ungewissheitsbedingungen
Christian Mühleis

Entdemokratisierung im Namen der Demokratie. Postliberaler Rassismus und Versicherheitlichung politischer Bildung
Malte Kleinschmidt

12.30 Uhr
Mittagessen und Pause

13.30 Uhr
Wehrhafte Demokratie

Wehrhafte Demokratie!? In der Schule Grenzen staatlicher Toleranz im liberalen Rechtsstaat kontrovers diskutieren
Georg Lauss

Parallele Projektvorstellung: Demokratisch in der Postdemokratie – gesellschaftliche Teilhabe voneinander lernen
Tabea Müller
Anna Fuchs
Sophia Schmidt

14.30 Uhr
Der 7. Oktober 2024 und die Folgen
moderiert durch Gudrun Heinrich

Der Krieg in Gaza. Herausforderung für das Klassenzimmer zwischen Kritik und Antisemitismus
Philipp Mittnik

Der 7.10. und dessen Folgen – Deutungen von Schüler*innen im Unterricht ersetzen, verändern, ergänzen?
Konstantin Rosenberger

16.00 Uhr
Kaffeepause mit Kuchen

16.30 Uhr
Kulturelle Bildung als politische Bildung
moderiert durch Benedikt Widmaier

Musik für die innere Sicherheit? Demokratiebildung in der außerschulischen Musikpädagogik
Dominik Feldmann

Kulturelle Bildung in Zeiten autoritärer Versuchungen. Versäumnisse und Notwendigkeiten eines erweiterten Kritikbegriffs für die kulturelle Bildung
Nils Zimmer

18.00 Uhr
Abendessen im Anschluss Abendprogramm / informelles Beisammensein

Samstag, 23. November 2024

Ab 7.30 Uhr
Frühstück

9.00 Uhr
Politik der politischen Bildung
moderiert durch Alexander Wohnig

Vom Kummerkasten zum Werkzeugkoffer: Über die Rolle von Verbänden für die Stärkung von Lehrkräften (vor Landtagswahlen)
Ilka Maria Hameister

Politisierung eines Großvorhabens der politischen Bildung: Das Demokratiefördergesetz in der medialen Darstellung (2016-2024)
Brian Miehle
Andrea Szukala

Auf zu neuen Ufern oder gemeinsam gegen den Strom schwimmen? Mobile Beratung und Politische Bildung in Zeiten autoritärer Zuspitzungen
Sarah Fey
Heiko Klare

11.30 Uhr
Resümée und Abschluss

12.00 Uhr
Mittagessen

Anschließend für delegierte Mitglieder der DVPB:

13.00 Uhr
Delegiertenversammlung der DVPB

16.00 Uhr
Verabschiedung, Ende der Veranstaltung